In der vegetarisch-veganen Ernährung spielt Seitan eine besondere Rolle. Als Fleischersatz oder Fleischalternative schmeckt Seitan nicht nur gut, sondern ist auch reich an Proteinen. Seitan lässt sich vielfältig einsetzen und schmeckt auch gut vom Grill (kleiner Tipp für die Grillsaison). Allerdings ist der Seitan, den man im Bioladen oder Reformhaus kaufen kann, nicht nur teuer, sondern auch in recht viel Plastik verpackt. Auch Glutenmehl, dass um einiges günstiger ist, habe ich bisher nur in Plastik eingeschweißt gefunden. Ein Glück kann man Seitan auch selber machen. Das ganze ist ein wenig aufwendig, dafür aber viel günstiger als fertigen Seitan zu kaufen, es fällt so gut wie kein Müll an und es schmeckt einfach. Beim Rezept habe ich mich an Chefkoch orientiert.
Seitan
Dazu braucht man:
Für den Seitan:
- 500g Mehl
- 300ml Wasser
Für die Marinade:
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- Öl zum Anbraten
- 1l Wasser oder Gemüsebrühe
- 2 EL Tomatenmark
- Kräuter und Gewürze nach Belieben
Portionen: etwa 4
Dauer: etwa 1 Stunde
Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll
Aus dem Mehl und dem Wasser knetet ihr in einer großen Schüssel einen Teig. Knetet etwa 10 Minuten. Das ist furchtbar lang, wenn man Muskelkraft benutzt, kommt aber dem Ergebnis zugute.
Gebt dann lauwarmes Wasser in die Schüssel, so dass der Teig gut bedeckt ist und jetzt heißt es 30 Minuten warten.
Nach der Ruhezeit knetet ihr den Teig in der Schüssel im Wasser. Der Teig zerfällt dabei und das Wasser wird milchig trübe. Das milchige Wasser durch ein feinmaschiges Sieb gießen und den Teig ruhig noch mal mit Wasser ausspülen. Dann wieder in die Schüssel damit und wieder mit lauwarmem Wasser bedecken. Nach ein paar Minuten den Teig erneut im Wasser kneten. Die Prozedur wiederholt ihr, bis das Wasser nur noch ganz leicht milchig ist.
Dann den Seitan noch mal ausspülen und ordentlich ausdrücken. Der "Teig" fühlt sich jetzt irgendwie gummi- und schwammartig an. Wenn ihr bis jetzt noch nicht die Marinade gemacht habt, legt den Seitan erst mal zur Seite.
Traditionell wird Seitan wohl in Sojasoße, Algen und Gewürzen eingelegt. Das steht noch auf der "Will-Ich-Mal-Ausprobieren"-Liste. Das Grundrezept für die Marinade, die ich bisher verwendet habe, geht wie folgt:
Zwiebel und Knoblauch klein schneiden und in einer Pfanne mit Öl glasig anbraten. Dann die Gemüsebrühe aufgießen und mit Tomatenmark, Salz und Gewürzen würzen.
Auf dem Bild oben seht ihr eine Marinade mit viel Rosmarin. Neulich zum Grillen hatte ich den Seitan mit Curry und Paprikapulver eingelegt. Je nachdem, wie ihr den Seitan verwenden wollt, könnt ihr hier experimentieren. Meine Erfahrung ist allerdings, dass man nicht zu viel Salz verwenden sollte, da der Seitan das doch recht gut aufnimmt, wenn er in der Marinade zieht.
Schneidet spätestens jetzt den Seitan in die Form, die ihr später haben wollt. Alles geht von "Schnitzel" über Würfel bis zu Streifen.
Bringt die Marinade auf jeden Fall ordentlich zum Kochen. Das muss richtig heiß und sprudelnd kochen, damit der Seitan schön fest wird. Bei meinem ersten Versuch war ich zu zögerlich und der Seitan wurde seine gummiartige Konsistenz nicht los. Kocht den Seitan etwa 10 Minuten kräftig durch, lasst ihn dann noch mindestens 30 Minuten bei mittlerer bis kleiner Hitze ziehen. Der Seitan wird an der Stelle schon fester und größer und nimmt auch schon viel vom Geschmack der Marinade an.
Dann füllt ihr den Seitan in ein luftdicht verschließbares Gefäß - große Schraub- und Einmachgläser funktionieren ganz wunderbar - und gießt den Sud auf. Verschließen, abkühlen lassen und im Kühlschrank für mindestens 2 Tage ziehen lassen, besser länger, da der Seitan in der Zeit noch mal fester und größer wird und natürlich den Geschmack noch mehr annimmt.
Nach der Ruhezeit könnt ihr den Seitan grillen, panieren oder braten. Schmeckt wunderbar. Die übrig gebliebene Marinade habe ich bisher immer mit passierten Tomaten verdünnt, ein wenig angedickt und auf Nudeln gegessen.