Die häufigsten Fragen zum Thema Plastik und Plastikverzicht und meine Antworten darauf.
- Ist es nicht schwer auf Plastik zu verzichten?
- Warum sollte man überhaupt Plastik reduzieren?
- Wo soll ich bloß anfangen, Plastik ist ja überall?!
- Ist das nicht viel teurer?
- Der Computer an dem du tippst ist aber auch aus Plastik!!!
- Woher bekomme ich eine Fritteuse / einen Dörrautomaten ohne Plastik?
- Wenn ich alles aus Plastik wegschmeiße, gibt es doch noch mehr Plastikmüll?!
- Früher haben wir für den Erhalt der Wälder gekämpft! Und jetzt alles aus Holz?
Fehlen noch Fragen?
Ist es nicht schwer, auf Plastik zu verzichten?
Menschen verzichten dauernd. Auf Fleisch, auf den neuen Pullover, auf das letzte Glas Wein am Abend, für die Familie auf die Karriere, auf das verführerische Stück Schokotorte, auf Kohlenhydrate im Allgemeinen.
Menschen verzichten, weil sie ethische, persönliche, gesellschaftliche, soziale oder andere Gründe haben. Die Gründe mögen für andere Menschen sinnvoll oder fragwürdig sein. Für Menschen, die verzichten gibt es immer einen guten Grund.
Warum sollte man überhaupt Plastik reduzieren?
Es gibt ganz unterschiedliche Gründe, warum Menschen auf Plastik verzichten.
Für viele spielt der Aspekt Umwelt eine große Rolle. Plastik verrottet nicht. Schon heute finden sich riesige Plastik-Strudel in den Weltmeeren. Tiere verenden an unserem Plastikmüll und Sandstrände bestehen heute nicht mehr nur aus Sand, sondern zunehmend auch aus kleinsten Mikroplastik-Partikeln.
Das hat auch gesundheitliche Folgen. Wenn Plastik im Meer ist, kommt es auch auf unsere Teller. Mikroplastik wurde unter anderem in Fisch, Muscheln, Bier, Mineralwasser, Honig, ... nachgewiesen.
Die Forschung zu gesundheitlichen Folgen steht noch am Anfang.
Man weiß jedoch, dass Mikroplastik Schadstoffe an sich bindet wie Cadmium oder Blei.
Besonders im Fokus stehen Phtalate, sogenannte Weichmacher. Bisphenol A zum Beispiel kann hormonell wirken und zu Unfruchtbarkeit führen. Die EU hat Bisphenol A in Babyflaschen verboten. In anderen Artikeln ist der Weichmacher aber nach wie vor erlaubt.
Wo soll ich bloß anfangen, Plastik ist ja überall?!
Erst mal Ruhe bewahren. Es gibt mittlerweile viele Menschen, die ihren Plastikkonsum eingeschränkt haben und viele berichten davon und geben wertvolle Tipps für den Anfang.
- 10 simple Schritte zu weniger Plastik
- Weg mit dem Plastik
- Tipps für ein plastikfreies Badezimmer
- Tipps für die Küche
- So kaufen Sie plastikfrei(er) ein
Ist das nicht viel teurer?
Das kommt drauf an.
Produkte aus Holz, Glas oder Metall können in der Anschaffung durchaus erst mal teurer sein, dafür halten sie in der Regel auch länger als Plastik.
Im Bad kann man eine Menge Geld sparen, wenn man auf Seifen setzt statt auf Shampoo, Spülung und Duschbad. Statt hundert Plastikflaschen am Wannenrand zu türmen habe ich mittlerweile zwei Seifen. Das reicht. Manchmal benutze ich sogar Mittelchen, die ich auch in der Küche verwenden kann. Das ist noch mal günstiger.
Kosmetik ist leider in der Regel teurer, wenn man Holzverpackungen haben will.
Putzen und Waschen kann günstiger werden. Hier kommt es darauf an wie viel Zeit und Lust du hast, selber Dinge anzurühren und auszuprobieren.
Bei Lebensmitteln kann es teurer werden, muss aber nicht. Das kommt darauf an, welchen Anspruch ihr an eure Ernährung habt. Fleisch, Wurst und Käse sind von der Theke sicherlich teurer als aus der Plastikverpackung, von Tofu aus dem Glas will ich gar nicht anfangen.
Nudeln mit Ketchup (aus der Glasflasche) gehen allerdings auch wunderbar plastikfrei und mindestens genauso günstig. Generell gibt es eine Menge leckere, günstige, plastikfreie Rezepte.
Wer viel frisches Obst und Gemüse isst, bei dem geht es einfacher ohne Plastik als bei Fast-Food-Liebhaber_innen.
Der Computer auf dem du tippst ist aber auch aus Plastik!!!
Ja, das stimmt.
Wenn du dir noch mal die Gründe anschaust, warum Menschen Plastik reduzieren, dann siehst du, dass es zum einen um gesundheitliche Aspekte geht, zum anderen um Umweltaspekte.
Mein Computer hat für mich mehr Vor- als Nachteile. Er kommt nicht mit Lebensmitteln oder Schleimhäuten in Kontakt. Meine Gesundheit ist also einigermaßen sicher.
Wenn es um die Umwelt geht, sehe ich einen großen Unterschied zwischen Verbrauchsplastik wie Verpackungen oder Plastiktüten und Geräten aus Plastik, die mir langfristig helfen (dazu gehören auch Kühlschrank und Waschmaschine). Zwar darf man nicht vergessen, dass unser Elektroschrott auch ein riesiges Umweltproblem darstellt, wenn wir aber auch hier reduzieren, können wir auch das einschränken.
Ich kaufe mir nicht jedes Jahr einen neuen Computer oder ein neues Handy, von der Waschmaschine ganz abzusehen. Wenn etwas kaputt geht, versuche ich es zu reparieren.
Woher bekomme ich eine Fritteuse / einen Dörrautomaten ohne Plastik?
Das könnte schwierig werden.
Wenn man Plastik vermeiden will, lohnt es sich manchmal um die Ecke zu denken. Manche Produkte gibt es (noch) nicht plastikfrei. Manche lassen sich auch schlicht nicht umsetzen.
Es lohnt sich herauszufinden, wie Menschen Dinge gemacht haben, bevor es Plastik gab. Auch da wurden schon Früchte gedörrt oder Lebensmittel frittiert.
Wenn ich alles aus Plastik wegschmeiße, gibt es doch noch mehr Plastikmüll?!
Richtig.
Ich habe noch einen Eimer aus Plastik. Den Eimer hatte ich schon vor dem Experiment und er leistet gute Dienste. Der Eimer kommt nicht mit Lebensmitteln in Berührung und auch nicht länger mit meiner Haut oder Schleimhäuten. Ich sehe also keinen Grund, ihn wegzuwerfen. Falls er irgendwann kaputt geht, freue ich mich auf einen Schönen Eimer aus Metall.
Anders sah es für mich im Bereich Küche aus. Pfannenwender aus Plastik, Aufbewahrungsdosen, ... da wurde alles sofort rausgeschmissen und dem Recycling übergeben. Das sind Dinge, die direkt mit Lebensmitteln in Kontakt kommen und im schlechtesten Fall auch noch erhitzt werden. Sollte ich die Dinge nicht jemandem schenken, der sie gebrauchen kann? Nein, das könnte ich nicht guten Gewissens.
Es kann doch nicht sein, dass jetzt wieder alles aus Holz oder Papier sein soll?
Plastiktüten durch Papiertüten zu ersetzen ist sicher keine wirkliche Alternative. Viel sinnvoller ist es, einfach selber einen Stoffbeutel oder einen Korb zum einkaufen mitzunehmen.
Ich glaube, auch hier ist das Zauberwort 'Bewusster Konsum'. Nicht immer neu, nicht immer wegwerfen, sondern wiederverwenden. Und sich auch mal fragen, ob man das, was man da gerade kaufen will eigentlich wirklich braucht. Und ob man es nicht irgendwo gebraucht bekommen kann.
Übrigens wird heute oft Bambus verwendet für Produkte aus Holz. Bambus ist ein schnell nachwachsender Rohstoff.
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